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Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche ist eine der reformatorischen Hauptschriften des Jahres 1520. Luther stellt die Anzahl der sieben altgl ubigen Sakramente in Frage. Seiner Meinung nach existieren nur drei Sakramente: Taufe, Bu e und Abendmahl, obgleich er am Ende der Schrift einr umt, dass es durchaus auch nur zwei Sakramente geben k nne, da es der Bu e eines Zeichens ermangele, das zu einem Sakrament unbedingt dazugeh re. hnlich streng geht Luther mit der Sakramentslehre ins Gericht und befasst sich dabei insbesondere mit der Messe. In ihr macht Luther drei "Gefangenschaften" aus: erstens der Kelchentzug, bei dem Luther nach der Berechtigung der Kirche fragt, die Einsetzung Christi eigenm chtig zu ndern; zweitens die Transsubstantiationslehre, in der Luther einen verbotenerweise verbindlich gemachten Erkl rungsversuch der Anwesenheit von Christi Leib und Blut ausgemacht hat; drittens der Missbrauch der Messe, der insbesondere im Opferverst ndnis zum Ausdruck komme. Martin Luther (1483-1546) war der theologische Urheber der Reformation. Als zu den Augustiner-Eremiten geh render Theologieprofessor entdeckte er Gottes Gnadenzusage im Neuen Testament wieder und orientierte sich fortan ausschlie lich an Jesus Christus als dem "fleischgewordenen Wort Gottes." Nach diesem Ma stab wollte er Fehlentwicklungen der Christentumsgeschichte und in der Kirche seiner Zeit berwinden.